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  • STEAG gewinnt Energie aus Abluft

    Innovatives Konzept der Aachener Konzerntochter Krantz erzeugt Strom und Wärme aus Lösungsmitteldämpfen // Kunde spart 100.000 Euro Betriebskosten jährlich

    Aachen/Geilenkirchen/Essen. Die Krantz GmbH, eine Tochtergesellschaft des Essener Energieunternehmens STEAG GmbH, ist Spezialistin für industrielle Abluftreinigungsanlagen. Für einen Industriekunden in Geilenkirchen hat Krantz nun ein Konzept realisiert, bei dem umweltschädliche Lösungsmitteldämpfe als Brennstoff für ein Blockheizkraftwerk genutzt werden – das schont die Umwelt und den Geldbeutel des Kunden: Er spart so rund 100.000 Euro Betriebskosten jährlich und dauerhaft ein. Diese gelungene Symbiose von Umweltnutzen und Wirtschaftlichkeit überzeugte auch die EnergieAgentur.NRW; sie hat die innovative Abluftlösung zum „Projekt des Monats“ Oktober 2020 gekürt.

    Die KSK Industrielackierungen GmbH & Co. KG ist in Geilenkirchen, wenige Kilometer nördlich Aachen, ansässig. Das Unternehmen lackiert insbesondere Autoteile wie Stoßfänger, Windabweiser oder Zierleisten. In einer der Lackierhallen von KSK fallen aus der Arbeit von fünf teilautomatisierten Lackierkabinen bis zu 165.000 Kubikmeter lösungsmittelhaltige Abluft pro Stunde an. „Wir nutzen den Brennwert der Lösemitteldämpfe in der Abluft, indem wir die Abluft zur Befeuerung von insgesamt sechs Mikrogasturbinen nutzen“, sagt Dr. Christoph Dötsch, technischer Leiter des Bereichs „Clean Air Solutions“ bei der Krantz GmbH.

    Wirtschaftlich attraktive Lösung
    Die Turbinen gehören zu einem Blockheizkraftwerk (BHKW), das nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Wärme als auch Strom erzeugt. Die so gewonnene Energie geht wiederum in den Produktionsprozess ein und senkt so merklich den Energiebedarf des Kunden.

    „Die neue Abluftreinigungsanlage ist im Februar 2020 in Betrieb gegangen. Wir rechnen damit, dass wir damit unsere Betriebskosten dauerhaft um rund 100.000 Euro pro Jahr senken können“, gibt sich KSK-Geschäftsführer Egbert Symens überzeugt. Einen zusätzlichen wirtschaftlichen Reiz gewann das Projekt durch eine finanzielle Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 430.000 Euro.

    Offizielle Auszeichnung
    Insbesondere das beinahe idealtypische Zusammenspiel von ökologischer und ökonomischer Effizienz des erfolgreich realisierten Projekts hat auch die EnergieAgentur.NRW überzeugt. Als operative Plattform der Landesregierung in Sachen Ausgestaltung der Energiewende kürt die EnergieAgentur.NRW jeden Monat ein zukunftsweisendes Energieprojekt in bzw. aus NRW.

    Im Oktober 2020 fiel die Wahl auf die innovative Abluftreinigungslösung mit Energierückgewinnung aus dem Hause der STEAG-Tochter Krantz. „Diese Auszeichnung bedeutet uns tatsächlich sehr viel, denn mit dem Projekt bei KSK zeigt sich beispielhaft, welche Synergiepotenziale bestehen, wenn man die Themen Abluft und Energieeffizienz zusammendenkt“, so Stefan Gores der bei Krantz den Bereich „Clean Air Solutions“ leitet.

    Bestätigung der STEAG-Strategie
    In diesem Sinne ist die erfolgreiche Umsetzung des Projekts für den Kunden KSK und dessen Prämierung durch die EnergieAgentur.NRW auch eine Bestätigung der STEAG-Entscheidung, gezielt im Bereich Abluft zu investieren.

    „Durch die bei Krantz reichlich vorhandene, ausgewiesene Fachkompetenz im Bereich Abluft ist es STEAG durch die Übernahme 2018 gelungen, das eigene Leistungsportfolio in Sachen ganzheitlicher Energielösungen für Industriekunden und kommunale Partner entscheidend zu erweitern“, freut sich Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH.

     

    Bildunterschrift: „Das innovative Konzept der Krantz ermöglicht es, die lösungsmittelhaltige Abluft als Brennstoff für ein Blockheizkraftwerk zu nutzen. So wird die Luft nicht nur gereinigt, sondern zugleich noch energetisch verwertet – ein Vorteil für Umwelt, Klima und den Geldbeutel des Kunden.“