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  • Glückwunsch, STEAG Fernwärme!

    Am 20. Oktober wird der Fernwärmeversorger aus Essen 60 Jahre jung

    Essen/Bottrop/Gelsenkirchen. Die STEAG Fernwärme GmbH blickt in diesen Tagen zurück auf ihre unternehmerischen Anfänge: Was am 20. Oktober 1960 mit der Inbetriebnahme des Fernheizwerks an der Essener Schederhofstraße begann, hat sich bis heute zu einer echten Erfolgsgeschichte im und für das Ruhrgebiet entwickelt: Stand heute ist STEAG Fernwärme, eine Tochtergesellschaft des Essener Energieunternehmens STEAG GmbH, das größte Unternehmen der Branche in Nordrhein-Westfalen.

    Der erste Kunde der heutigen STEAG Fernwärme im Oktober 1960 war das frühere Thyssen-Industrie-Hochhaus, heute als „Ruhr Tower“ bekannt. Das Gebäude, mit einer Höhe von rund 80 Metern einst das höchste Gebäude der Stadt Essen, hatte eine Hausanschlussleistung von fünf Megawatt (MW). Heute liefert STEAG Fernwärme rund 1,6 Millionen Megawattstunden (MWh) Wärme an seine Kunden, das entspricht dem Bedarf von mehr als 275.000 Haushalten.

    „Damit ist die heute von uns an unsere Kunden gelieferte Energiemenge rund 250 Mal so groß wie bei Gründung des Unternehmens“, zeigt Michael Straus, Sprecher der Geschäftsführung der STEAG Fernwärme GmbH, noch einmal die Wachstumsdimensionen von sechs Jahrzehnten Fernwärmegeschäft im Ruhrgebiet auf.

    Seit 1966: Fernwärme für Bottrop
    Rund sechs Jahre nach der Gründung begann STEAG Fernwärme mit der Belieferung auch der Bottroper Innenstadt mit Fernwärme. Diese stammte, durchaus typisch für die montanindustrielle Prägung des Ruhrgebiets, aus dem Heizwerk der damaligen Zeche Prosper 3. „Das STEAG damals ein Konzept entwickelte, um Teile der Wärmeproduktion des Zechenkraftwerks für eine Belieferung der Bottroper Bürgerinnen und Bürger mit Heizwärme zu nutzen, steht sinnbildlich für die Bestrebungen von STEAG, Energie stets so effizient wie möglich einzusetzen. Dieser Anspruch ist bis heute Teil unserer Unternehmens-DNA geblieben“, sagt Michael Straus.

    Seit 1971: Fernwärme für Gelsenkirchen

    Auch die Ausweitung der Wärmeversorgung auf die Stadt Gelsenkirchen 1971 stand in engem Zusammenhang mit damaligen industriepolitischen Weichenstellungen: „Als mit der Ruhrkohle AG 1968 ein Verbundunternehmen geschaffen wurde, um den Herausforderungen der damals virulenten Ruhrbergbaukrise Herr zu werden, ging auch die Gelsenkirchener Zeche Consolidation von der Mannesmann AG auf die Ruhrkohle über“, berichtet Michael Straus. In der Folge habe sich Mannesmann von seinen Zechenheizwerken getrennt. „Wie wenige Jahre zuvor schon in Bottrop, übernahm STEAG die Heizwerke und begann mit dem Aufbau einer Fernwärmeversorgung für Gelsenkirchen.“

    So gesehen war STEAG schon früh aktiver Mitgestalter des Strukturwandels im Ruhrgebiet und Vorreiter einer ressourcen- und klimaschonenden Energieversorgung in der Region.

    1978: Fernwärmeschiene Ruhr
    Diese Haltung des Unternehmens manifestierte sich auch im nächsten Meilensteinprojekt, das im Sommer 1978 nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit in Betrieb ging: Die Fernwärmeschiene Ruhr, seinerzeit das erste, überregionale Fernwärmeverbundsystem in Deutschland überhaupt, und zugleich das erste Mal, dass Fernwärme der STEAG nach dem besonders effizienten und ressourcenschonenden Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt wurde.

    „An diesem Projekt werden die beiden, bis heute für das Unternehmen bestimmenden Kernkompetenzen von STEAG besonders deutlich: Ein hohes Maß an technischem Know-how und damit einhergehend Problemlösungskompetenz und die ebenso notwendige energiewirtschaftliche Expertise, um eine überzeugende Planung auch zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu führen“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH.

    1989: Fernwärme aus Herne
    Vor rund 30 Jahren stand – wie auch heute – ein Kraftwerksbau in Herne im Blickpunkt des Interesses: Damals ging mit dem Kraftwerksblock Herne IV erstmalig eine leistungsstarke Wärmeauskopplung am Standort in Betrieb, um von Herne aus die die Fernwärmekunden in Essen, Bottrop und Gelsenkirchen zu versorgen. „Heute schreiben wir am Standort Herne mit dem Bau eines neuen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks ein neues Kapitel der STEAG-Unternehmensgeschichte“, so Joachim Rumstadt.

    Das neue, hocheffiziente Gaskraftwerk wird bis Ende 2022 in Betrieb gehen und das Steinkohlekraftwerk ersetzen. Dabei wird die auch heute schon gute Umweltbilanz der STEAG Fernwärme durch den Umstieg von Steinkohle auf den Energieträger Erdgas noch einmal spürbar besser.

    Sechs Jahrzehnte Erfolgsgeschichte
    Rückblickend betrachtet stellen die vergangenen sechs Jahrzehnte der STEAG Fernwärme eine beeindruckende Erfolgsgeschichte dar, wie schon die eingangs zitierten energiewirtschaftlichen Leistungsdaten des Unternehmens eindrücklich belegen. Dabei hat der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens die handelnden Akteure niemals dazu verleitet, sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen – im Gegenteil: „Wir entwickeln uns stetig weiter, planen Projekte, treiben technische Innovationen voran und haben dabei aus unserem unternehmerischen Selbstverständnis heraus stets auch im Blick, das die Versorgung mit Wärme mehr ist als ein Geschäft: STEAG ist nicht nur, aber ganz besonders im Ruhrgebiet ein fester Bestandteil dessen, was man ‚Daseinsvorsorge‘ nennt“, skizziert Michael Straus das Selbstverständnis seines Unternehmens.

    Insofern war es für STEAG auch nur folgerichtig, in einer Partnerschaft mit den Stadtwerken Essen den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Essen noch einmal deutlich voranzutreiben: „Das Projekt ‚Osttrasse‘, dessen erster von drei Bauabschnitten aktuell bis auf Restarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ist die Voraussetzung für eine Versorgung von 19 weiteren Essener Stadtteilen mit Fernwärme. Erste Abschlüsse mit Groß- und Endkunden liegen bereits vor. So wird ab Ende 2020 der neue ALDI-Nord-Campus in Essen-Kray mit Fernwärme versorgt. Etwa zum gleichen Zeitpunkt startet die Fernwärmelieferung für das neue Verwaltungsgebäude des TÜV-Nord in Essen-Frillendorf. Für die Stadt Essen ist diese Ausbau der Fernwärmeversorgung in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschonung ein großer Schritt nach vorn“, verdeutlicht Michael Straus die Bedeutung.

    Blick zurück nach vorn
    2021 wird das Projekt „Osttrasse“ abgeschlossen sein. Anschließend wird STEAG Fernwärme daran gehen, weitere neue Projektideen zu entwickeln, technische Innovationen voranzutreiben und damit nicht nur die eigene Erfolgsgeschichte fortzuschreiben, sondern damit zugleich auch erfolgreicher Akteur und Gestalter des Strukturwandels der Metropolregion Ruhrgebiet zu bleiben.
     

    Bildunterschrift Farbfotografie: Seit 60 Jahren versorgt STEAG Fernwärme Kunden im Ruhrgebiet mit ressourcen- und damit klimaschonender Heizenergie. Unser Bild zeigt eine Fernwärmeleitung der STEAG im Gelsenkirchener Nordsternpark

    Bildunterschrift s/w-Fotografie: Das Fernheizwerk an der Essener Schederhofstraße in den 1960er-Jahren. Wo am 20. Oktober 1960 die Geschichte der STEAG Fernwärme begann, hat das Unternehmen auch heute noch seinen Sitz.